Pilates
ist eine besondere Form der Gymnastik, die auf den um 1920 von dem
Deutschen Joseph Pilates kreierten Übungen basiert. Der in Amerika
lebende Tänzer entwickelte spezielle Übungen, die mit Hilfe besonderer
Atemtechnik auf die Kräftigung und Dehnung der gesamten
Körpermuskulatur zielt. Die Pilatesgymnastik wurde zunächst in Amerika,
dann in England weiter ausgefeilt und erfreut sich in den letzten
Jahren auch in Deutschland wachsender Beliebtheit. Da Pilates den
berühmten durch falsche Haltung verursachten
„Zivilisationskrankheiten“, wie Rückensschmerzen, Verspannungen und
Haltungsschäden vorbeugt, werden die Übungen verstärkt in
Krankengymnastische Therapien integriert. In Amerika ist eine ärztlich
verordnete Pilatestherapie bereits vom gesetzlichen Gesundheitssystem
anerkannt und wird daher von den Krankenkassen erstattet.
An das vor zehn Jahren gegründete Pilates Institute in London sind
weltweit über 1000 Pilateslehrer angeschlossen, die sich regelmäßig zu
Fortbildungen und im Mai zu ihrer Jahrestagung treffen.
Das Hauptanliegen, das Dr. Frickes mit
seinem Vortrag verfolgte, war die Sensibilisierung der über 50
Anwesenden auf Auswirkungen von Funktionsstörungen des Kiefergelenks.
Da die Symptome oft fälschlich als ursächlich orthopädisch (z.B.
Beckenschiefstände) oder psychosomatisch (z.B. dauerhafter Kopfschmerz,
Knirschen) eingestuft werden, ist es durchaus möglich, dass die Lehrer
einige „unentdeckte“ Kiefergelenkspatienten unterrichten deren
Beschwerden trotz des Trainings nicht abklingen. Durch die umfassenden
Informationen, die im Laufe des Tages von Dr. Fricke gegeben wurden,
werden die Teilnehmer künftig in der Lage sein, auch ihren vermeintlich
hoffnungslosesten Fällen effektive Hilfestellungen zu geben.
Der Gründer und Leiter des Pilates Institutes, Michael King, nannte den
Vortrag einen „wellness approach to look at people“.